Wie funktioniert die gesetzliche
Rentenversicherung?
Vereinfacht dargestellt: Junge zahlen für Alte. Wer berufstätig ist,
muss einen Teil seines Lohnes oder Gehalts abgeben. Einzahlen muss aber
nur jeder, der sich in einem abhängigen
Beschäftigungsverhältnis befindet. Wer selbstständig ist, muss
nichts einzahlen. Dafür bekommen Unternehmer im Alter aber auch keine
gesetzliche Rente. Wollen sie trotzdem für den Ruhestand vorsorgen,
müssen sie das privat tun.
Pro Monat kommen rund 19 Milliarden
Euro
durch Beiträge zusammen. Dieses Geld verteilt die Rentenversicherung
dann an die alten
Menschen, die nicht mehr arbeiten können. Das Prinzip gibt es schon
seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Es heißt Generationenvertrag. Bereits 1889
verabschiedete der Reichstag das Invaliditäts- und
Altersversicherungsgesetz.
Wer zahlt?
Jeder Beitragszahler zahlt 9,3
Prozent seines Einkommens brutto in die Rentenkasse ein,
Stand 2018. Dieser Satz kann sich von Jahr zu Jahr ändern. Der
Arbeitgeber muss für jeden Mitarbeiter auch nochmal 9,3 Prozent des
Bruttogehalts einzahlen. Insgesamt beträgt der Beitrag zu deiner
Rentenversicherung 2018 also 18,6 Prozent. Dafür erhält man so genannte
Entgeltpunkte. Je mehr Entgeltpunkte man gesammelt hat, um so
höher die Rente, leuchtet ein, oder? Da die Beiträge allein aber
nicht mehr reichen, schießt der Staat aus Steuermitteln etwa sechs
Milliarden Euro pro Monat zu, Dazu später
mehr.
Die Rentenpunkte
Wie viel Punkte man sammelt, hängt
auch vom eigenen Einkommen im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen von
zur Zeit ca. 37.000 € im Jahr ab. Wer weniger verdient, hat vielleicht
nur 0,98 oder weniger, und wer mehr verdient, hat logischerweise dann
vielleicht 1,02
Entgeltpunkte oder mehr im Jahr.
Zusätzliche Rentenpunkte kann man erreichen, wenn man als Frau Kinder
geboren hat. Für vor 1992 geborene Kinder werden pro Kind zwei
Rentenpunkte, und für nach 1992 Geborene drei Rentenpunkte gut
geschrieben. Ab dem 01.01.2019 soll es für die vor 1992 geborenen
Kinder 2,5 statt 2 Rentenpunkte geben.
Auch bei Arbeitslosigkeit oder langer Krankheit werden Beiträge an die
gesetzliche Rentenverischerung gezahlt, allerdings in geringerer Höhe.
Ein Rentenpunkt hat 2018 einen Wert
von € 32,--, in den neuen Bundesländern etwas weniger. Jedes Jahr
steigt der Wert für einen Rentenpunkt ein wenig, man verdient ja auch
ein wenig mehr von Jahr zu Jahr und die Preise steigen ebenfalls.
Am Ende deines Arbeitslebens werden deine Entgeltpunkte und die
entsprechenden Werte pro Punkt zusammengezählt und ergeben dann deine
Rente.
Der demografische Wandel
Problem ist, die Deutschen werden immer weniger und immer älter, weil
die Geburtenraten sinken und die Medizin immer neue Fortschritte macht.
Fachleute erwarten im Jahr 2045 auf 100 Beitragszahler schon 70
Rentner. 2016 waren es noch 48 Rentner auf 100 Beitragszahler.
Aber
das wird auf den folgenden Seiten dieser Homepage näher beleuchtet und
es werden auch verschiedene Lösungsansätze dargestellt.
Welche Antworten
gibt es auf die Überalterung, oder besser formuliert
Unterjüngung unserer Gesellschaft?
|